Wertung und Umwertung von Allmenden im Rhein-Maas-Gebiet vom Spätmittelalter bis zum mitte des 19. Jahrhunderts (Maaslandse Monografieën 20)
Die in diesem Buch enthaltene historisch-sozialgeographische Studie beschäftigt sich mit Allmenden, jenen Flächen, die von der Bevölkerung kollektiv genutzt wurden als Weide für das Vieh, zur Gewinnung van Holz, Streu und Düngenmaterial oder zu andere Zwecken.
Dargestellt ist die Entwicklung van Allmenden im Rhein-Maas-Gebiet beiderseits der heutigen deutsch-niederländischen Grenze in dem Zeitraum vom Spätmittelalter bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts. Bei zahlreichen Allmenden wurde die gemeinschaftliche Nutzung aufgehoben, die Fläche geteilt und in die Flur, den individuell bewirtschafteten Teil der Gemarkung, einbezogen. Die Allmenden, die erhalten blieben, machten Veränderrungen in Nutzungsart und Nutzungsintensität durch. Soweit es sich um Wälder handelte, degradierten sie in vielen Fällen zu Heiden. Schafhaltung trat dann an die Stelle der früheren Waldmast von Schweinen.
Der Ablauf des Wandlungsprozesses hing eng mit der allgemeinen politisch-gesellschaftlichen und wirtschaftlich-konjunkturellen Entwicklung zusammen. Von entscheidender Bedeutung war letztlich jedoch, wie die einzelnen betroffen Sozialgruppen un Körperschaften (Staaten, Geimeinden) die Allmendflächen bewerteten. Hierin gab es beträchtliche Unterschiede, und selbst innerhalb der gleichen Gruppe war die Bewertung durchaus nicht immer einheitlich. So haben die größeren bäuerliche Grundbesitzer eher die Aufhebung der kollektiven Nutzung betrieben, während die Kleinbauern und Kötter auf die Allmende angewiesen blieben. Wo es allerdings früh zur Entfaltung gewerblich-industrieller Aktivitäten kam, ließ das Interesse an der Urbarmachung der Allmenden zu Ackerland nach. Stallfütterung des Viehs auf der Basis eines verstärkten Feldfutteranbaus verdrängte hier allmählich die extensive Weidenutzung der Allmendflächen.
Am Ende des untersuchten Zeitraums hatten sich im Widerstreit der Interessen außerordentlich starke räumliche Differenzierungen herausgebildet, die sich einer Vielzahl unterschiedlicher kulturlandschaftlicher Gefügemuster niederschlugen. Diese lassen sich anhand der Kartenaufnahme durch Tranchot (1803-1812) erstmals flächendeckend für das gesamte deutsch-niederländische Untersuchungsgebiet erfassen.
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Dr. Wilfried Krings
1976
90-232-1338-6
Assen